Dornburg an der Saale - Die Schlösser

 
Öffnungszeiten:

Renaissance & Rokoko Schloss
April – Oktober 10-17 Uhr (Mittwochs geschlossen)

Die Gartenanlage ist täglich von 7 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Die drei Dornburger Schlösser gehören zur Stiftung Thüringer Schlösser & Gärten.
 
Achtung:
 
Der Dornburger Berg ist für Fahrzeuge bis 3,5 t befahrbar. Für alle anderen Fahrzeuge gelten die nachfolgenden Umleitungshinweise:
 
 
Umleitung aus Richtung Eisenberg (A9):
Wetzdorf-Frauenprießnitz-Rodameuschel - dann rechts nach Camburg-weiter Richtung Apolda über Münchengosserstädt-Eckolstädt-Wormstedt links Richtung Kösnitz - Dornburg.
 
Umleitung aus Richtung Jena:
- B88, Jena Zwätzen hinter dem Kaufland links über den Jägerberg, Rödigen, Nerkewitz, Striebritz und über Zimmern nach Dornburg
- B7, Jena Richtung Erfurt nach Isserstädt, Vierzehnheiligen, Altengönna, Lehesten, Nerkewitz, Striebnitz und über Zimmern nach Dornburg.
 
 
 
Am Rand eines Muschelkalkplateaus mit herrlichen Blickbeziehungen in das reizvolle Saaletal befindet sich das einzigartige Ensemble der Dornburger Schlösser. Die drei Schlösser aus unterschiedlichen Epochen laden zu einer einmaligen Zeitreise ein. Die Mauern des Alten Schloss berichten von Kaiser Otto I. Im Renaissanceschloss können Besucher das Wirken Goethes in Dornburg nacherleben und im Rokokoschloss eröffnet die Dornburger Rosenkönigin alljährlich zum Rosenfest im Juli den bunt geschmückten Umzug. Einmalig ist auch der auf fünf Terrassen angelegte Park nach französischem und englischen Vorbild mit steil abfallenden Weinbergen, Rosenspalieren und Laubengängen.

Das Alte Schloss Das Renaissance-Schloss
 
 
 
 
 
 


Das Alte Schloss
 
Seit 1358 stand Dornburg unter der Herrschaft der Wettiner. Nachdem im Sächsischen Bruderkrieg 1451 die vorhandene Ministerialburg zerstört worden war, wurde bis 1522 das Alte Schloss errichtet. Im 16. Jahrhundert erfolgten noch weitere Umbauarbeiten durch Johann Friedrich II. von Sachsen, durch welche das Schloss seine heutige Form erhielt.  Bis 1717 diente das Schloss als Fürstensitz und wurde dann Sitz der Verwaltung des Amtes Dornburg. Ab 1750 diente das Schloss unter anderem als Baumwollspinnerei, Schule und Altersheim. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen befindet sich im Alten Schloss eine Begegnungsstätte und Tagungsmöglichkeiten der Friedrich Schiller Universität Jena.
 
 
 
Das Renaissance Schloss
Das südlichste Schloss der Dornburger Schlösser entstand 1539 anstelle eines Gutshauses. Oft wechselte es den Besitzer, zu denen die Herzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach aber auch nicht adlige Bürger gehörten. 1605 bis 1609 erfolgten die Anbauten, welche das Gebäude zum Schloss erweiterte. Nach 1824 ließ Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach das Schloss nochmals zum Herrensitz umbauen. Johann Wolfgang von Goethe wohnte von Juli bis September 1828 im Renaissance Schloss und verfasste seine Dornburger Gedichte. Aus dieser Zeit berichtet auch das im Schloss befindliche Museum.
 
 
 



«Dem aufgehenden Vollmonde» 
(Johann Wolfgang von Goethe)
 

Willst du mich sogleich verlassen?
Warst im Augenblick so nah!
Dich umfinstern Wolkenmassen
Und nun bist du gar nicht da.
 
Doch du fühlst, wie ich betrübt bin,
Blickt dein Rand herauf als Stern!
Zeugest mir, daß ich geliebt bin,
Sei das Liebchen noch so fern.
 
So hinan denn! hell und heller,
Reiner Bahn, in voller Pracht!
Schlägt mein Herz auch schmerzlich schneller,
Überselig ist die Nacht.

Dornburg, 25.08.1828
 

«Dornburg, September 1828» 
(Johann Wolfgang von Goethe)

Früh, wenn Tal, Gebirg und Garten
Nebelschleiern sich enthüllen
Und dem sehnlichsten Erwarten
Blumenkelche bunt sich füllen;

Wenn der Äther, Wolken tragend,
Mit dem klaren Tage streitet
Und ein Ostwind, sie verjagend,
Blaue Sonnenbahn bereitet;

Dankst du dann, am Blick doch weidend,
Reiner Brust der Großen, Holden,
Wird die Sonne, rötlich scheidend,
Rings den Horizont vergolden.



Das Rokoko Schloss
Das um 1774 errichtet jüngste Schloss, entstand an Stelle eines nur 40 Jahre älteren Vorgängerbaus, der aufgrund schlechter Bauausführung abgebrochen werden musste. Der fränkische Baumeister G.H. Krone erichtete das Schloss mit Pavillions und Seitengebäuden, die später ebenfalls abgerissen wurden. Da von der herzoglichen Familie kaum genutzt, bezog Goethe während seiner Dienstreisen ab 1776 öfter im Rokokoschloss Quartier. In den Jahren 1817/18 tagte der erste gewählte Landtag des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach und damit der erste teilweise frei gewählte Landtag eines deutschen Fürstentums in diesem Schloss. Von der Stadtseite wirkt der eingeschossige Bau eher wie ein Pavillion, während die zweigeschossige Talseite mächtiger erscheint. Neben Hochzeiten finden im Rokokoschloss Ausstellungen und Konzerte statt.
 
 
Das Rokokoschloss Der Schlossgarten
 
 
Der Schlosspark
Beeindruckend ist der Park um die drei Schlösser, der mit seinen fünf Terrassen spektakulär zum Saaletal abfällt. Die ältesten Bestandteile sind wohl die zur Saale hin geneigten Weinberge. Das Weinberghaus unterhalb des Renaissance Schloss wurde 1999 nach historischem Vorbild wiedererrichtet. Älteste Dokumente für eine Gartenanlage rund um das Rokoko Schloss gehen bis 1735 zurück. Unter Carl August von Sachsen Weimar-Eisenach entstand der Barockgarten um das Rokoko Schloss, gekennzeichnet durch Symmetrie und strenge geometrische Formen. Es wurden Laubengänge, Rosenspaliere und das Gartenparterre angelegt. Mit dem Erwerb des Strohmannschen Schlösschen (Renaissance Schloss) bot sich Platz für einen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild, den der Weimarer Gärtner Carl August Christian Sckell anlegte. Geschlungene Wege, Gehölzgruppen und Blumenrabatten grenzen sich noch heute durch den Höhenunterschied zum Barockgarten ab. Vernachlässigungen des Gartens zu Beginn des 20. Jahrhunderts machten um 1960 eine grundlegende Restauration der Gartenanlage notwendig. Der Gartenarchitekt Hermann Schüttauf konzipierte die Wiederherstellung und legte das am Rokokoschloss befindliche Gartenparterre neu an.
 
 
 
Kaiserpfalz und Ministerialburg
König Otto I. baute die bestehende Burg in Dornburg als Kaiserpfalz aus und hielt hier als deutscher Kaiser 965 einen Reichstag ab. Zwei weitere Reichstage 980 und 1004 folgten. Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob sich die Königspfalz an der Stelle des heutigen Alten Schlosses befand. Teile des Alten Schlosses jedoch sind Überreste der Burg Dornburg, in der vom 12. Jahrhundert bis 1344 Reichsministeriale mit den Verwaltungsaufgaben vertraut waren. Ab 1344 gehört die Dornburg zu den Fürsten von Orlamünde und Schwarzburg, bevor sie dann an die Wettiner übergeht und 1451 zerstört wird.